Montag, 10. Dezember 2007

Die arschkalte Realität

Es ist wieder so weit bzw. schon lange (laut der Supermarktindustrie): wir sind in der Weihnachtszeit. Und was ist in dieser Zeit der Klassiker? Das MUSS!? Na klar - der Weihnachtsmarkt. Auch ich hatte schon das Vergnügen und habe mich, wie jedes Jahr, wieder von der "besinnlichen" Weihnachtsindustrie im Vorfeld verarschen lassen.

WEIHNACHTSMÄRKTE SIND NICHT GEMÜTLICH!!

Sie sind sogar ziemlich ungemütlich. Womöglich würden sie in meiner Top-10 der ungemütlichsten Events einen vorderen Platz einnehmen. Im Allgemeinen wird von dem gemütlichen beschaulichen Weihnachtsmärkten gesprochen. Das ist jedoch völliger Blödsinn!

In Wirklichkeit ist es auf einem Weihnachtsmarkt arschkalt. Es schlägt einem der Wind um die Ohren und die Füße fühlen sich an wie ein geschwollenes Wrack. Es sei denn, man sieht aus wie ein völlig überfüllter Müllsack. Dann ist einem nicht kalt, aber man sieht eben aus wie ein völlig überfüllter Müllsack mit Stiefeln.

Auch der beliebte Glühweintrunk ist sehr gefragt auf einem Weihnachtsmarkt - spricht auch nichts dagegen. Nur dumm, dass sich Handschuhe zum Trinken nicht eignen, also muss man die ausziehen und sich schön die Hände vom überlaufenem Glühwein verkleben lassen. Beim Trinken nicht vergessen: auch da ist Alkohol inhalten, also sollte man diesen doch bitte in Maßen genießen und nicht in Massen runterspülen, währenddessen man sich dabei die Zunge verbrennt. Ein umstrittener Vorteil ist, dass es einem auf diese Weise am schnellsten warm wird...

Das Gerücht über diese Beschaulichkeit ist auch ziemlich weit hergeholt. In Wirklichkeit wird man von der Menschenmasse durch die Gegend chauffiert und man hat selten die Möglichkeit an dem Stand stehen zu bleiben, an dem man auch stehen bleiben möchte. Und wenn man es geschafft hat, sich aus diesem Strom zu befreien, wird man sicherlich mit heißem Glühwein übergossen.

Nicht zu vergessen sind die einfallsreichen Stände. Moment mal, gibt es nicht überall dasselbe Zeug, das dann aussieht wie vom Großhändler? Meistens schon.
Toll sind aber wirklich die von ihren Eltern zum Spielen gezwungenen Blockflötenkinder, die die Weihnachtsklassiker gar nicht mehr kennen.

Der Teufel wird Sie dann holen, wenn Sie einen "wichtigen" Stand von Freunden verpasst haben und den Weg zurück gegen den Strom antreten müssen.
Dann heißt es nur noch: böse Fresse auf und Ellenbogen raus!

Im Endeffekt lebt das Phänomen Weihnachtsmarkt nur von seiner Tradition und davon, dass wir all diese Negativpunkte im nächsten Dezember wieder vergessen haben.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also mal ehrlich, der Artikel is genial geschriebn bis auf den kleinen aber doch sehr feinen Gramatiaklischen Fehler übergießt^^, natürlich muss es übergossen heißen.

Zum Thema: Also wenn man auf n Weihnachtsmarkt Ende November geht, gehts sogar noch mit den Temperaturen, auf denen wo ich war, wars auszuhalten, aber im großen und ganzen haste schon Recht.

Anonym hat gesagt…

Ist ja auch nicht nur ernst gemeint ;-)