Mittwoch, 2. Juni 2010

Du bist ein Horst

Horst Köhler ist nicht wegen der Afghanistan-Kritik zurückgetreten. Jedenfalls hoffe ich das für ihn, schließlich wäre es schwach und ziemlich sturr, wenn ein Bundespräsident nicht mit Kritik umgehen könnte. Das wäre dann die wahre Respektlosigkeit gegenüber diesem Amt. Stattdessen hat es wohl etwas mit den seit Monaten andauernden Querelen innerhalb des Schloss Bellevues zu tun von denen die Süddeutsche Zeitung immer wieder berichtete. ReferatsleiterInnen, die neue Jobs annahmen und damit die Unattraktivität der Arbeit deutlich machten sind das eine Problem. Das andere sind die fortwährende Kritik an Köhlers Person. Er schwing selten große Reden, dass wurde meist an ihm kritisiert. Dann hat er mal im Focus-Interview hohe Benzinpreise gefordert und wurde dafür gescholten. Jetzt die Aussagen zum Afghanistan-Krieg, welche in der Öffentlichkeit gar keine allzu große Aufmerksamkeit bekamen. Köhler hatte wohl nicht mehr so große Lust auf seinen Arbeitsplatz, weswegen er jetzt auch die Reißleine gezogen hat. Meines Erachtens unbegründet, wenn man aber bedenkt, dass er keinen Bock mehr darauf hatte verständlich. Doch darf man auf das Amt des Bundespräsidenten keinen Bock mehr haben?

Jedenfalls würde ich dann noch eine Fußballweltmeisterschaft mitnehmen und erst danach zurücktreten - dann zusammen mit Jogi Löw.

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